Schwerhörigkeit und Taubheit

Die Behinderungsformen Schwerhörigkeit und Taubheit betreffen das Hören und sind somit eine auditive Beeinträchtigung. Menschen mit Schwerhörigkeit oder Taubheit haben Schwierigkeiten, Sprache und andere Geräusche zu hören und zu verstehen.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit etwa 466 Millionen Menschen von Hörverlust betroffen. Davon haben 34 Millionen eine Taubheit und 432 Millionen eine Schwerhörigkeit. In Deutschland leben etwa 15 Millionen Menschen mit einer Hörminderung, darunter sind etwa 80.000 gehörlose Menschen und 200.000 schwerhörige Menschen.

Schwerhörigkeit und Taubheit können durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Häufige Ursachen sind Lärmschäden, Infektionen oder genetische Faktoren. Eine Schwerhörigkeit kann auch angeboren sein.

Eine Schwerhörigkeit bezeichnet eine verminderte Hörfähigkeit, bei der Geräusche und Sprache nur noch teilweise oder gar nicht mehr wahrgenommen werden können. Je nach Grad der Schwerhörigkeit kann eine Unterstützung durch Hörgeräte oder Cochlea-Implantate helfen. Gehörlosigkeit hingegen bedeutet, dass eine Person gar keine Hörfähigkeit hat. Taube Menschen können sich jedoch durch die Verwendung von Gebärdensprache verständigen und eine eigene Kultur und Gemeinschaft bilden.

Je nach Ursache und Ausprägung der Schwerhörigkeit oder Taubheit gibt es verschiedene Hilfsmittel. Dazu gehören Hörgeräte, Cochlea-Implantate und andere implantierbare Hörsysteme. Auch können spezielle Technologien wie Lichtsignalanlagen oder Vibrationsalarme helfen, um auf wichtige Ereignisse aufmerksam zu machen. Für Gehörlose ist die Gebärdensprache eine wichtige Form der Kommunikation und ein zentrales Element ihrer Kultur.

Gebärdensprache

Gebärdensprache ist eine eigenständige Sprache mit eigener Grammatik und Syntax. Sie ist die natürliche Sprache für viele Taube und dient als ein wichtiger Bestandteil der Identität und Kultur tauber Menschen. Die Verwendung der Gebärdensprache ermöglicht eine barrierefreie Kommunikation.

Taube Menschen bilden eine eigene Kultur und Gemeinschaft, die auf ihrer gemeinsamen Erfahrung der Gehörlosigkeit basiert. Dies umfasst auch die Verwendung von Gebärdensprache als natürliche Sprache und Ausdrucksform.

Um die Inklusion von Menschen mit Schwerhörigkeit oder Taubheit zu gewährleisten, müssen Barrieren abgebaut werden, die sich auf die Kommunikation auswirken. Dazu gehören beispielsweise die Verwendung von Untertiteln oder Einsatz von Gebärdensprachdolmetscher in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens.


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Schwerhörigkeit und Taubheit

Schwerhörigkeit und Taubheit sind Hör·beeinträchtigungen.
Eine Person kann dann wenig hören.
Oder eine Person hört sogar gar nichts.


Für Menschen mit einer starken Hör·beeinträchtigung gibt es viele Barrieren.
Die Menschen können zum Beispiel nicht einfach mit anderen sprechen.
Und die Menschen können nicht einfach fernsehen oder Radio hören.
Durch diese Dinge werden die Menschen behindert.
Dann spricht man von: Hör·behinderung.


Experten schätzen:
Auf der Welt haben 466 Millionen Menschen eine Hör·beeinträchtigung.
Davon haben 432 Menschen eine Schwerhörigkeit.
Und davon haben 34 Millionen Menschen eine Taubheit.


In Deutschland leben 84 Millionen Menschen.
Von diesen Menschen haben 15 Millionen eine Hör·beeinträchtigung.
Von diesen 15 Millionen haben 200.000 Menschen eine Schwerhörigkeit.
Und von diesen 15 Millionen haben 80.000 Menschen eine Taubheit.


Auslöser von Hör·behinderungen
Hör·behinderungen können verschiedene Auslöser haben.
Manche Menschen werden mit einer Hör·behinderung geboren.
Oder sehr laute Geräusche können Hör·behinderungen auslösen.
Und Krankheiten am Ohr können ebenso Hör·behinderungen auslösen.
Menschen mit einer Schwerhörigkeit hören weniger als andere Menschen.
Vielleicht hören sie nicht mehr alles.
Vielleicht hören sie zum Beispiel bestimmte Töne nicht.
Oder sie hören ein Gespräch nicht.
Stattdessen hören sie nur die Geräusche im Hintergrund.


Taube Menschen hören gar nichts.
Das ist für taube Menschen eine gemeinsame Erfahrung.
Deshalb macht diese Erfahrung viele taube Menschen zu einer Gemeinschaft.
Viele taube Menschen fühlen sich zu dieser Gemeinschaft zugehörig.
Diese Menschen bilden die Gehörlosen·kultur.
Zu dieser Kultur gehört auch die Gebärden·sprache.


Gebärden·sprache
Die meisten Menschen kommunizieren über die Lautsprache.
Die Lautsprache hören wir.
Taube Menschen kommunizieren mit ihren Händen.
Deshalb benutzen taube Menschen die Gebärden·sprache.
Die Gebärden·sprache wird mit den Händen und mit dem Körper geformt.
Und die Gebärdensprache sehen wir.
Die Gebärdensprache ist eine natürliche Sprache.

Das heißt:
Kein Mensch hat die Gebärden·sprache erfunden.
Die Menschen haben über einen langen Zeitraum die Gebärden·sprache benutzt.
Und in diesem Zeitraum hat sich die Gebärden·sprache entwickelt.

Die Gebärden·sprache funktioniert nicht wie die Lautsprache.
Die Gebärdensprache hat zum Beispiel:

  • eigene Regeln.
  • eigenen Satzbau.

Die Gebärdensprache kann die Muttersprache von Menschen sein.
Und die Gebärdensprache ist sehr wichtig für taube Menschen.
Die Gebärdensprache ist nämlich ein großer Teil ihrer Kultur.


Hilfsmittel
Menschen mit Hör·behinderung können verschiedene Hilfsmittel benutzen.

Zum Beispiel:
Ein Hörgerät kann Stimmen und Geräusche verstärken.
Lichter können an wichtige Dinge erinnern.
Und Vibrationen können ebenso an Dinge erinnern.

Manchen Menschen helfen auch Cochlea-Implantate.

Das Cochlea-Implantat sitzt hinter dem Ohr.
Außen ist ein Mikrofon.
Das Mikrofon fängt Stimmen und Geräusche ein.
Das Cochlea-Implantat wandelt die Stimmen und Geräusche um.
So kann der Hörsinn genutzt werden.
Das Cochlea-Implantat wird bei einer Operation eingesetzt.

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