Intersektionalität

In der praktischen wie auch sozialen Arbeit ist es wichtig, beide Schnittstellen, sowohl „Behinderung“ als auch „Migration“ differenziert zu behandeln und entsprechend für die eigene Inklusionsarbeit analysieren zu können. Ein geeignetes und von uns empfohlenes Analyseinstrument ist dabei die Intersektionalitätsforschung. Die sog. „Intersektionale Perspektivierung“ in der Betrachtung von Ungleichheits-, Differenz-, und Vielfaltkategorien nimmt eine immer zentralere Rolle in wissenschaftlichen Diskussionen, aber auch in zivilgesellschaftlich wirksamen Institutionen ein.

In Bezug auf Behinderung und Migration beleuchtet die intersektionale Perspektive, wie Menschen, die sowohl behindert als auch migrantisch sind, spezifischen Herausforderungen und Mehrfachdiskriminierungen ausgesetzt sein können. Beispielsweise kann eine behinderte Migrantin sowohl aufgrund ihrer Behinderung als auch wegen ihrer Migrationsgeschichte und möglicherweise auch ihres Geschlechts oder ihrer ethnischen Herkunft diskriminiert werden. Diese Mehrfachdiskriminierungen sind nicht einfach die Summe der einzelnen Diskriminierungen, sondern können neue, spezifische Probleme und Barrieren schaffen, die nur durch eine intersektionale Analyse vollständig verstanden werden können.

Die Bedeutung einer intersektionalen Perspektive liegt in der Fähigkeit, diese komplexen und miteinander verwobenen Machtstrukturen zu erkennen und anzugehen. Eine nicht-intersektionale Herangehensweise könnte die spezifischen Erfahrungen und Bedürfnisse von Menschen, die an mehreren Diskriminierungsachsen stehen, übersehen. Durch die Berücksichtigung der Intersektionalität können wir inklusivere und gerechtere Lösungen entwickeln, die die vielfältigen Erfahrungen und Herausforderungen aller Menschen berücksichtigen. Dies ist entscheidend für die Förderung von Gleichberechtigung und sozialer Gerechtigkeit in einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft.


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Intersektionalität

Das Wort „Intersektionalität“ kommt aus der Wissenschaft.
Mit einer intersektionalen Perspektive untersucht man Diskriminierung.
Man untersucht genau:

Welche Probleme haben die Menschen durch Diskriminierung?
Welche Gründe hat die Diskriminierung?


Ein Beispiel

Eine behinderte Migrantin wird diskriminiert.
Die Diskriminierung kann mehrere Gründe haben:

  • die Behinderung
  • die Migrations·geschichte
  • das Geschlecht: Die Migrantin ist eine Frau.

Diese Gründe beeinflussen sich gegenseitig.
So entstehen ganz neue Probleme.
Andere Frauen haben vielleicht andere Probleme.
Und andere Menschen mit Behinderungen haben vielleicht andere Probleme.

Dima e. V. hat eine intersektionale Perspektive.
Dima e. V. untersucht nämlich:

  • Was bedeuten „Behinderung“ und „Migration“ genau?
  • Was bedeuten “Behinderung” und “Migration” für die Vereinsarbeit?
  • Wie beeinflussen sich „Behinderung“ und „Migration“?

Dima e.V. wünscht sich:

Andere Vereine sollen auch intersektional arbeiten.
Und die Vereine sollen diese Dinge auch verstehen.

Nur so wird kein Mensch übersehen.

Das Bild zeigt einen blauen Hintergrund mit einem weißen Text in der Mitte. Der Text lautet: Ableismus: Diskriminierung von Menschen mit Behinderung

Ableismus: Diskriminierung von Menschen mit Behinderung

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